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22. Bezirk, Donaustadt

In der Donaustadt spielte, wie der Name schon sagt, seit jeher die Donau mit all ihren Armen und Gewässern eine wichtige Rolle. Es gab jahrhundertelang Überschwemmungen, bis 1870 die erste Donauregulierung als Hochwasserschutz realisiert wurde und die Flächen auch für Besiedlungen interessant machte. Dieses Großprojekt zog Arbeiter aus der Provinz, Italien oder vom Balkan an, um am Bau des neuen Flussbettes mitzuarbeiten. Der ursprüngliche Hauptarm, die Alte Donau, blieb erhalten und ist heute ein beliebtes Erholungsgebiet der Donaustadt. Eine weitere Maßnahme gegen Überschwemmungen, realisiert 1972-87, brachte der Donaustadt Entlastungsgerinne & Donauinsel. Die Donaustadt ist der jüngste und flächenmäßig größte Bezirk und ein Bezirk der Kontraste. Auf der einen Seite sehr dörflich geprägt und mit großen Grünflächen, Auen und Wasser ausgestattet, zum andern Sitz der Uno City und Zentrum städtischer Großprojekte. Mit der Donau City, der Überbauung der sogenannten Donauplatte, verfügt der 22. Bezirk über einen modernen und multifunktionalen Stadtteil, der die Wiener Skyline prägt, und mit der Seestadt Aspern ist auch das derzeit größte Stadtentwicklungsgebiet Europas in der Donaustadt angesiedelt.

Zur Geschichte im Detail:
Als 1904 mehrere jenseits der Donau gelegene niederösterreichische Gemeinden zum 21. Wiener Gemeindebezirk (siehe Wien 21.) zusammengefasst wurden, kamen auch die Ortschaften Stadlau, Kagran, Aspern und Hirschstetten zu Wien. 1938, anlässlich der Schaffung von Groß-Wien, wurden diese vier Orte vom Bezirk Floridsdorf getrennt und mit einigen Marchfeldgemeinden, darunter Breitenlee, Eßling und Süßenbrunn sowie mit dem bis dahin zur Leopoldstadt (siehe Wien 2.) gehörenden Kaisermühlen zum 22. Bezirk Groß-Enzersdorf vereinigt. 1954 wurden die oben erwähnten acht Gemeinden zum neuen 22. Bezirk "Donaustadt" verbunden.

Als Stadlau noch „Stadelove“ hieß
Stadlau, bereits 1150 erstmals urkundlich erwähnt, war landesfürstliches Lehen und unter den Babenbergern einer der bedeutendsten Orte des Marchfelds. Es besaß keinen Siedlungszusammenhang mit Wien. Auch die wichtige Überfuhr Stadlau-Erdberg war im Besitz der Landesfürsten. 1160 hatte Stadlau bereits eine Pfarrkirche, "S. Georgio in Stadelove", die jedoch 1438 durch Hochwasser verwüstet und nach Kagran verlegt wurde. 1934 bekam Stadlau eine eigene Pfarrkirche, die 1923/24 erbaute Herz-Jesu-Kirche. 1403 verlieh Herzog Albrecht IV. der Gemeinde Stadlau drei Donauauen, darunter den Prater, wodurch sich die Grenzsteine mit dem Stadlauer Wappen im Prater erklären. 1438 wurde der durch eine verheerende Überschwemmung fast gänzlich zerstörte Ort weiter östlich, im Bereich der heutigen Schickgasse neu aufgebaut. 1744 kam Stadlau an den Deutschen Ritterorden, 1809 wurde der Ort von den Franzosen geplündert. Der große Eisstoß von 1830 forderte viele Menschenleben. 1848 wurde Stadlau mit Hirschstetten zu einer Großgemeinde vereint, 1872 wieder getrennt. 1866 wurde die Bevölkerung zum Schanzenbau aufgeboten. Erst mit dem Bau der Staatsbahn (Ostbahnlinie nach Brünn) und des Bahnhofs 1870, die zu Industrieansiedlungen führten, erlebte Stadlau eine städtische Entwicklung, die in der Folge zur Eingemeindung nach Wien führte.

Mit der „Ritschibahn“ nach Kagran
Auch Kagran wird schon früh (1123 bzw. 1158) in den Urkunden erwähnt. 1243 erwarb Konrad von Hintperg die Herrschaft Kagran, die bis 1556 im Besitz seiner Nachkommen, der Herren von Ebersdorf, blieb. Der Ort war berühmt für seine Gänse- und Entenzucht. In der Reformationszeit war Kagran unter dem Gutsherrn Bernhard von Enenkel eine Hochburg des evangelischen Glaubens. 1671 kam der Ort an das Stift Klosterneuburg. 1631 und 1730 wüteten Großbrände, 1830 richtete der große Eisstoß Verheerungen an. 1875 entstand an der Erzherzog-Karl-Straße zwischen der heutigen Reichsbrücke und Stadlau ein ganz neuer Ortsteil: Neukagran. 1886 wurde die Dampftramway von Floridsdorf über Kagran nach Groß-Enzersdorf – die "Ritschibahn", die elektrische Straßenbahn der Firma Ritschi – von der Leopoldstadt über die Reichsbrücke zum Kagraner Platz geführt. 1904, im Jahr der Eingemeindung, wurde der große Dorfteich zugeschüttet. Heute ist Kagran als Sitz der Bezirksvorstehung und des Magistratischen Bezirksamtes das Zentrum des 22. Bezirkes.

Aspern – mit dem Sieg über Napoleon in die Weltgeschichte eingegangen
Aspern, der "Ort unter den Espen", wurde erstmals 1258 urkundlich erwähnt. 1809 rückte Aspern in den Blickpunkt der Weltgeschichte: am 21. und 22. Mai 1809 besiegte hier ein österreichisches Heer unter Erzherzog Karl die französische Armee unter Napoleon. Am ersten Tag der Schlacht wurde Aspern insgesamt sechsmal von den Österreichern erstürmt; der Feind musste sich auf die Insel Lobau zurückziehen. Nach der Schlacht war Aspern ein Trümmerhaufen. Das 1858 von Anton Fernkorn geschaffene Kriegerdenkmal vor der alten Kirche stellt einen sterbenden Löwen dar. An die Franzosenkriege erinnern auch noch die nach der Schlacht in der Lobau aufgeworfenen "Napoleonschanzen". Im Zuge der Donauregulierung 1870-1875 verlor Aspern seine unmittelbare Lage an der Donau. Der 1910/11 erbaute Asperner Flugplatz diente in den dreißiger Jahren als internationaler Flughafen von Wien. Im Zweiten Weltkrieg als Militärflugplatz, kam der Asperner Flughafen nach dem Krieg als Sportflugplatz zum Einsatz. Nach seiner Schließung 1977 entstand auf dem Areal 1982 das Motoren- und Getriebewerk der "General Motors Austria". Nun entsteht hier die Seestadt Aspern, das größte Stadtentwicklungsgebiet Europas. Bis 2028 sollen Wohnungen für mehr als 20.000 Menschen entstehen.

Schloss Hirschstetten – 1945 in den Kriegswirren zerstört
Hirschstetten war landesfürstliches Lehen und wurde erstmals zwischen 1220 und 1240 genannt. Die Geschichte des Ortes ist eng verknüpft mit der des Schlosses. Es wurde in der Türkenkriegen hart mitgenommen, unter Anton Fürst Schwarzenberg 1713-1724 neu erbaut (Deckengemälde von Daniel Gran) und 1945 in den Kriegswirren zerstört. Nur kümmerliche Reste sind erhalten. Bald nach der Einverleibung Hirschstettens in den 21. Wiener Gemeindebezirk 1904 setzte eine rege Siedlungstätigkeit ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Reservegarten der Stadt Wien hierher verlegt.

In Kaisers Mühlen

Kaisermühlen, eine Ansiedlung von Mühlenbesitzern, Flößern, Schiffern und Fischern, die zwischen Donau und heutiger Alter Donau im seinerzeitigen Augebiet der unregulierten Donau lag, gehörte zu Stadlau und wird erstmals 1674 urkundlich erwähnt. Später wurde es zum 2. Wiener Gemeindebezirk (siehe Wien 2.) geschlagen und wurde mit diesem 1850 eingemeindet. Sein Name leitet sich von den Schiffsmühlen am "Kaiserwasser", einem Donauarm, ab. Die Anlage einer Dampfschiffstation beim heutigen Gänsehäufel im Jahre 1830 brachte dem Ort einen großen Aufschwung, doch die Donauregulierung schnitt ihn vom Stadtzentrum ab. Der Dampfschifflandeplatz wurde auf das stadtseitige Ufer bei der Reichsbrücke verlegt; so verlor Kaisermühlen eine wichtige Einnahmequelle. Die Kronprinz-Rudolf-Brücke, die spätere Reichsbrücke, wurde 1873-1876 errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg baute die Gemeinde Wien in Kaisermühlen große Wohnhausanlagen, so die Anlage "Am Kaisermühlendamm" (1926) und den Goethehof (1930), den Schutzbündler im Februar 1934 gegen Bundesheer und Heimwehr verteidigten. 1964 wurde am Ort der ehemaligen Mülldeponie am Fahnenstangenwasser die "Wiener Internationale Gartenschau" mit dem Donaupark, Gewächshäusern und dem inzwischen zum Wiener Wahrzeichen gewordenen Donauturm angelegt. Heute ist Kaisermühlen nicht nur durch das Gänsehäufel bekannt, sondern auch durch das 1979 eröffnete "Vienna International Centre", die so genannte UNO-City, und das Wiener Internationale Konferenzzentrum, die sich zwischen Donaupark und Wagramer Straße befinden.

Die ländlichen Ortschaften der Donaustadt – Eßling, Beitenlee und Süßenbrunn
Das Dorf Eßling wurde erstmals 1250/60 in den Urkunden erwähnt, im 13. Jahrhundert stellten die Herren von "Eslarn" Bürgermeister und Stadtrichter der Stadt Wien. 1760 kam das Dorf an Kaiser Franz I. Seit 1797 gehörte Eßling zu den k. k. Familienfondsgütern. 1809 wurde der Ort durch die Schlacht bei Aspern und Eßling berühmt. Obwohl seit 1938 eingemeindet, hat der Ortskern von Eßling auch heute noch den Charakter eines Straßendorfes.
Breitenlee wurde erstmals 1160 urkundlich erwähnt. 1217 kam der Ort an das Wiener Schottenstift, 1529 wurde er durch die Türken völlig zerstört und lag bis 1694 verödet. Dann gelang dem Stiftsabt der Schotten Sebastian Faber eine Neugründung. Das Dorf wurde um den 1698 vollendeten Gutshof des Stiftes angelegt; der außerordentlich klare Siedlungsplan ist in seiner Regelmäßigkeit typisch für die Barockzeit. 1706 bis 1714 wurde Breitenlee mehrfach von den Kuruzen bedroht, 1713 wütete die Pest. 1848 endete die Gutsherrschaft des Schottenstiftes. 1880 wurde die Freiwillige Feuerwehr Breitenlee gegründet, sie existiert noch immer und ist neben der des Nachbarortes Süßenbrunn die einzige Freiwillige Feuerwehr im Raum von Wien.
Süßenbrunn wurde erstmals im Jahre 1200 urkundlich erwähnt. Das gutshofartige Wasserschloss stammt aus dem Jahre 1713. Süßenbrunn hat bis heute seinen ländlichen Charakter behalten.

Maria Theresia schenkte die Lobau den „Armen Wiens“
Ein wichtiger Bestandteil des 22. Bezirkes ist die Lobau. 1745 schenkte Maria Theresia die Lobau den "Armen Wiens". 1809 befand sich hier das Hauptquartier der französischen Armee. 1905 wurde die durch den Donau Oder-Kanal geteilte Lobau zum Schutzgebiet erklärt, nach dem Ende der Monarchie kam die Obere Lobau an die Gemeinde Wien, die Untere Lobau an die Republik Österreich. Seit der Ersten Republik war die Lobau Naturschutzpark, am 1. Oktober 1978 wurde sie von der Wiener Landesregierung zum Naturschutzgebiet erklärt.

Die Donau City – ein neuerrichteter „Stadtteil“
Die Donau City ist ein neuerrichteter "Stadtteil" im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Sie liegt unmittelbar neben der über die Donau führenden Reichsbrücke. Ab 1987 wurden im Zusammenhang mit einer beabsichtigten "EXPO Wien-Budapest 1995" Standorte gesucht, wobei das Areal um den Donaupark in die engste Wahl kam. Als 1991 die Teilnahme Wiens an der EXPO bei einer Volksbefragung abgelehnt wurde, wurden die Grundsätze für eine Nachnutzung als multifunktionaler Stadtteil entwickelt. Der Stadtteil mit seiner teilweisen Überplattung der Donauufer Autobahn erhielt den Namen Donau City. Die Donau City wird auf Grund ihrer optimalen Lage an der städtebaulich wichtigsten Entwicklungsachse Wiens ein völlig neuer, moderner und multifunktionaler Stadtteil.
 

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Essay

Das Gänsehäufel

Proto-Hippie Berndl

Bis zu 30.000 Personen bevölkern an den heißesten Tagen den zwei Kilometer langen Strand des Gänsehäufels. So populär das Sommerbad ist, so vergessen ist sein Gründer. Ein Tipp für Menschenmassenflüchtige: Die Anlage bei Schlechtwetter besuchen (werktags ab 9, samstags und sonntags ab 8 Uhr), und zwar als Wallfahrtsort! Nein, nicht irgendeine schwarze Madonna wartet auf der großen Insel in der hier see-ähnlichen Alten Donau auf die Pilgerinnen und Pilger. Die Wallfahrt soll einem gewissen Florian Berndl gelten, der hier unverfroren das Verschmähen vieler heiliger Anstandsregeln des 19. Jahrhunderts predigte.

«100 Jahre Gänsehäufel» feierte das offizielle Wien im Jahr 2007. «Am Gänsehäufel. Ein Strandbad wird 100» lautete auch der Titel einer Ausstellung, die im Wien Museum am Karlsplatz gezeigt wurde. Die offizielle Datierung des runden Geburtstages deutete darauf hin, dass der legendäre Gänselhäufel-Gründer Florian Berndl nicht die Würdigung erhalten sollte, die er verdient. Wer die wilde, aufregende Geschichte, die mit dem Namen Berndl verbunden ist, in die Historie des Bades hinein nimmt, hätte  2007 den 107. Geburtstag ausrufen müssen, nicht den hundertsten.

Der Umstand, dass es in dem beliebtesten Bad der Alten Donau einen Bereich der Verhüllten neben der Zone der Hüllenlosen gibt, ist so selbstverständlich geworden wie die Tatsache, dass man in jedem ordentlichen Wirtshaus ein Frauen- und ein Männerklo vorfindet oder an jedem ordentlichen Wasserhahn einen roten und einen blauen Knauf. Eine Wiener Stadtzeitung notierte anlässlich des (falschen) Jubiläums, dass selbst die Queer-Community im FKK-Bereich sich präsent geben dürfe, was für zentrale Badeanstalten im europäischen Vergleich keineswegs eine Selbstverständlichkeit sei. Diese Notiz hatten wiederum zwei meiner schwulen Freunde zum Anlass genommen, die behauptete Queer-Qualität des Gänselhäufels der Nackerbazis zu testen. Ihr Resümee: Der unerotisch-familiäre Charakter dieses Strandes übe für Schwule ihres Typs wenig Anziehung aus, es sei denn, man lege großen Wert auf die absolute Absenz von Hundstrümmerln und darauf, der «schwulen Szene» einmal gründlich aus dem Weg zu gehen. Aber selbst letztgenanntes Verlangen, als solches durchaus plausibel, könne besser – und gratis - im allgemeinen Nacktbereich der Donauinsel verwirklicht werden, abseits vom «Toten Grund», dem Areal Nr. 1 der Szene.

Auch wenn meine beiden Gänsehäufel-Muffel abwesend bleiben: Insgesamt schafften die Nackten Fakten. Wichtigstes Faktum: Zu einem Strand des Anstands im althergebrachten Sinn dieses Wortes kann dieses städtische Bad nicht mehr zurück entwickelt werden (es sei denn, die nächste Diktatur ist nicht nur neoliberal, sondern auch klerikal). Immer weniger Gänselhäufel-BesucherInnen wissen aber, dass dieser Hauch von Liberalität ein Erbe der wilden Anfangsperiode der Badeanstalt ist. Gänsehäufel-Erfinder Florian Berndl hat die Zurückweisung der überkommenen Moral der Badekultur vorgelebt und Tausende zur fröhlichen Mitwirkung an dieser Verwerfung angestiftet. Schon  die Annahme, dass Berndl ebenso viel zum Fall veralterter Moralvorstellungen beitrug wie Sigmund Freud, wäre Grund genug für ein konzentriertes Erinnern.

Ich empfehle, Lektüre mit aufs Gänsehäufel zu nehmen, die geeignet ist, die Berndl-Wissenslücke zu stopfen, etwa René Freunds im Picus-Verlag erschienenes Buch «Land der Träumer». Dem ist zu entnehmen, wie Florian Berndl, Sohn einer Waldviertler Schamanin, im Jahr 1900 eine wilde Insel in der Alten Donau zum Freiraum einer neuen gesellschaftlichen Bewegung machte, die die althergebrachten Normen der Badekultur, die Trennung der Geschlechter und die Dämonisierung der Nacktheit, zum Teufel schickte.

Kein Zufall, dass das Gänsehäufel-Geburtsjahr auch das Jahr der Gründung von «Monte Verità» war, jener Kolonie auf einem Hügel über der Schweizerischen Stadt Ascona (Tessin), die zu einem der zentralen Versuchsfelder für alternative Lebens- und Kunstformen zwischen der Jahrhundertwende und dem zweiten Weltkrieg wurde. KünstlerInnen und AussteigerInnen begannen hier ab 1900, die Utopie des «Zurück zur Natur» als praktische Antwort auf die rasche Industrialisierung in Europa in die Realität umzusetzen. VegetarierInnen, PazifistInnenn, NudistInnen, Freimaurer, Feministinnen, TheosophInnen, AnarchistInnen, SozialistInnen und Bohemiens fühlten sich gleichermaßen von der «Lebensreform»-Ideologie des Monte Verità angezogen. PR-Arbeit für diese Lebensweise machte dann vor allem der Autor Hermann Hesse, der sich auf der Kolonie einer langen Alkoholentziehungskur unterzog. Er trug mit seinen Texten und Büchern maßgeblich zum Hype dieses «Hügels der Spinner» bei. Das Wirken des österreichischen Proto-Hippies Berndl weist auf den weiten Aktionsradius der Lebensreform-Bewegung hin. Auch das verrückte Gänsehäufel hat KünstlerInnen angesprochen, etwa die Schriftsteller Peter Altenberg und Hermann Bahr oder den Burgtheaterdirektor Max Burckhard.

René Freund – um auf sein «Land der Träumer» zurückzukommen – beschreibt schließlich, wie die «anständigen» Medien solange eine Kampagne gegen den seiner Zeit vorauseilenden subversiven Wellness-Guru Berndl entfachten, bis die Politik nach ihrer Pfeife tanzte: Die Gemeinde Wien löste einseitig den Pachtvertrag mit Florian Berndl auf und errichtete 1907 das städtische Strandbad Gänsehäufel, in dem «Sitte und Anstand» wieder hergestellt wurden. Das Bad wurde nämlich dreigeteilt – in ein Damenbad, ein Herrenbad und ein Familienbad.
Die WienerInnen, unter anderem durch Freigeister wie Berndl «undiszipliniert» geworden, unterliefen diese Regulierung umgehend. Vor dem Gänsehäufel-Eingang entstand ein Badestrich. Jeder und jede konnte so eine Partnerin, einen Partner finden, um als fiktive Familie sich den Einlass in den gemischten Bereich zu erschwindeln. Der Satiriker und Kabarettist Richard Hutter hat dieser kleinen Wiener Hochsommeranarchie mit seinem Anekdotenbüchlein «Gänsehäufel» aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ein Denkmal gesetzt.

Seine (noch durch keinerlei Gender-Bewusstsein beeinflusste) Anleitung zur Überschreitung des Gemischtbadeverbots, die darin enthalten ist, nennt sieben Methoden, wie sich ein Solo-Mann in den begehrten Familien-, also gemischten Bereich einschmuggeln kann. Ich zitiere aus Punkt 4, der «Methode á la Bluff»: «Der allein zur Kasse kommende Junggeselle verlange mit ruhiger Sicherheit zwei Karten ins Familienbad. Auf die Frage der blonden Kassierin, wo die Dame sei, deute er leger nach rückwärts. Nicht selten glaubt die Kassierin, dass eine zufällig dort stehende Person weiblichen Geschlechts zu einem gehöre und verabfolgt einem die beiden Karten. Diese Methode ist mit Vorsicht anzuwenden, da die blonde Kassierin ein gutes Physiognomiegedächtnis besitzt.» Auch die «Tauchmethode» fehlt nicht in der Trickliste, allerdings könne man – im intersexuellen Gewässer auftauchend – leicht eine Ruderstange auf den Schädel kriegen, denn die Aufseher in ihren Schinakeln seien zahlreich und aufmerksam.

Berndl starb 1934. Er hätte noch 50 Jahre warten müssen, um die Wiederkehr des Nackten auf seine Insel zu erleben. Als Anfang der 1980er Jahre wegen eines Hochwassers die Nudistenfraktion der Donauinsel plötzlich ohne Liegewiesen dastand, eroberte sie sich einen Teil des Gänsehäufels: jene Zone, die nach einigem Hin und Her zum offiziellen FKK-SEktor wurde.»

Von Hubert Teubenbacher, damals noch als Badebetriebsmeister des Gänsehäufels, erfuhr ich, dass am 1. August 1981, dem Tag der offiziellen Zulassung der NudistInnen, das für diese reservierte Gelände erst halb so groß war wie der heutige FKK-Bereich. Gänsehäufel-Textil-Traditionalisten haben diese Liberalisierung nicht konfliktlos hingenommen. Beschwerden gab es natürlich vor allem von BadebenützerInnen, die ihre speziellen Liegeplätze verloren, an die sie sich im Laufe der Jahre gewöhnt hatten, sagt Teubenbacher. In einem Aufwaschen wurde in diesem «revolutionären» August im ganzen Gänsehäufel auch «oben ohne» erlaubt – drei Jahre nach der offiziellen «oben ohne»-Premiere im Krapfenwaldl-Bad.

Robert Sommer
 


INFO-BOX

Buchtipp:
„Land der Träumer“ von René Freund.
Picus-Verlag, ISBN/EAN: 9783854524038

Strandbad Gänsehäufel: http://gaensehaeufel.at/
Adresse: Moissigasse 21, 1220 Wien
Erreichbarkeit: U1 Kaisermühlen VIC,
- dann mit dem Bus 90A oder 92A bis Schüttauplatz
- oder mit dem Bäderbus (im 10 Minuten Intervall, gratis!)
- oder Spaziergang (ca. 10 Minuten
 an der Alten Donau entlang)
 

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FlanerieTipps

Goethehof Kaisermühlen

Zentrum der Februarkämpfe ´34

Wien ist berühmt für seinen sozialen Wohnbau. Der Goethehof in Kaisermühlen (Schüttaustraße 1-39), ist einer der größten, bekanntesten und schönsten Gemeindebauten der Donaustadt. Er wurde um 1930 von einem Architektenteam, in der Mehrzahl Meisterschüler von Otto Wagner, errichtet und ist architektonisch eindrucksvoll. Trotz seiner 750 Wohnungen ist er im Inneren wie ein Dorf geblieben, herrlich gelegen am Kaiserwasser, einem Arm der Alten Donau. In die Geschichte eingegangen ist der Goethehof durch die Februarkämpfe 1934. Der Goethehof war besonders hart umkämpft und wurde vom Bundesheer vom anderen Donauufer her mit schwerer Artillerie beschossen. Schutzbündler und Kommunisten verteidigten den Hof, mussten den aussichtslosen Kampf dann aber aufgeben. Im Goethehof beheimatet ist auch der Kulturverein „Werkl im Goethehof“, ein selbstverwalteter kultureller Freiraum, der der Kommerzialisierung des Kulturbetriebs entgegenwirken will und zu Veranstaltungen und Jour-Fixe einlädt.
http://www.dasrotewien.at/goethehof.html, http://www.werkl.org/

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Gartenstadt mit aufregender Geschichte

Das Orpheum in der Steigenteschgasse kennen viele. Die Musik- und Kabarettbühne ist eines der kulturellen Aushängeschilder der Donaustadt. Wenige Orpheum-BesucherInnen wissen aber, dass sie sich im Zentrum einer Siedlungsanlage befinden, die mit einer Bewegung zu tun hatte, die innovativer war, als dem "Roten Wien" angenehm sein konnte. Die Freihof-Siedlung, begrenzt von Komzakgasse / Maurichgasse, Kagraner Anger, Siebenbürgerstraße und Am Freihof, wurde zwischen 1923 und 1930 errichtet und nach dem Vorbild einer englischen Gartenstadt angelegt. Architekt Karl Schartlmüller hat mit dem Freihof ziemlich exakt eine Idee Camillo Sittes realisiert. Die neue Siedlerbewegung, unter "roter" Führung, war sogar den "Roten" zu revolutionär. Für die Siedlerselbsthilfe- und Genossenschaftsbewegung, der Vorstellungen eines libertären Sozialismus bzw. auch anarchistische Ideen nicht fremd waren, hatte Autonomie und Selbstverwaltung einen hohen Wert; den Führern einer zentralistisch angelegten Arbeiterpartei musste das suspekt sein. Ab Mitte der 20er Jahre stoppte die Sozialdemokratie den Trend zu Genossenschaftssiedlungen durch die Hinwendung zur Gemeindesiedlung und zum Gemeindebau, dem "Volkswohnungspalast".
http://www.dasrotewien.at/am-freihof.html, http://www.orpheum.at/

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Die Kunstfabrik Stadlau in der Rothergasse 2 ist einem Industriebau untergebraucht. Die Industrialisierung dieses Stadtteils begann zur Zeit der Jahrhundertwende, als in der letzten Phase der Monarchie ein Eisenbahnknoten und ein Fabrikszentrum hier entstanden. Die Kunsttfabrik, ein Zusammenschluss mehrerer bildender KünstlerInnen und als Verein organisiert, öffnet mehrmals im Jahr die Türen ihrer Ateliers, um exklusive Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen zu gewähren. Es ist sehenswert, durch die Ateliers und Ausstellungsräumlichkeiten zu flanieren, die sich auf dem Gelände einer ehemaligen Speiseölfabrik befinden.
http://kunstfabrikstadlau.at/

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Bootsausflug & Vollmondpicknick

Bei einem Besuch der Donaustadt sollte man unbedingt auch die Alte Donau besuchen, bzw. eine gemütliche Bootsfahrt einplanen. Es gibt eine Vielzahl an Bootsvermietern, die Tret-, Ruder- oder Elektroboote anbieten, um zu romantischen Plätzen schippern zu können. Ein besonderer Tipp sind Vollmondfahrten mit Bootspicknick – hier ist allerdings rechtzeitige Boot-Reservierung unbedingt notwendig!
http://www.alte-donau.info/

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„Am 5. August 1907 strömten die Wienerinnen und Wiener in das neu eröffnete „Strandbad der Commune Wien“ auf der Schotterinsel in Kaisermühlen. Die Stadtregierung war bemüht, Berndls privatem „Sündenpfuhl“ am Gänsehäufel ein „seriöses“ städtisches Bad folgen zu lassen“. So wird auf der Website des bekanntesten Freibads von Wien die Entstehungsgeschichte beschrieben. Florian Berndl, ein Naturapostel und Visionär, war seiner Zeit voraus. Er begann um 1900, auf der Insel in der Alten Donau seine Vorstellungen von einer natürlichen Lebensweise zu verwirklichen und zum Besuch im Luft- und Sonnenbad Gänsehäufel einzuladen. Heute ist das Strandbad Gänsehäufel eines der beliebtesten Wiener Freibäder mit einem Fassungsvermögen von ca. 30.000 Personen.
http://gaensehaeufel.at

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Tradition in Kagran

Das bekannteste Kaffeehaus der Donaustadt ist das Café Falk in Kagran. Gegründet um 1905, wird es seit 1928 durch die Familie Falk geführt, mittlerweile schon in der dritten und vierten Generation. Begründer war der innovative Kaufmann Büchl, der, in der eben zu Wien eingemeindeten Gemeinde Kagran neben der Gemischtwarenhandlung ein Wohn-und Geschäftshaus errichten ließ. Das städtische Wasserleitungsnetz reichte noch nicht bis Kagran, so ließ Büchl mittels Windrad sowie Reservoir am Dach und Brunnen im Hof eine eigene Wasserversorgung errichten. Für die Beleuchtung wurde Gaslicht verwendet. Heute ist das Café Falk an 365 Tagen im Jahr ein beliebter Treffpunkt für die Donaustädter – im klassischen Kaffeehaus, oder bei Lesungen & Veranstaltungen im Keller und Obergeschoss.
http://www.cafefalk.at/con/

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Bereits 1967 wurde mit der Planung und Errichtung der UNO City gestartet, des Internationalen Amtssitz- und Konferenzzentrums Wiens. Fast 30 Jahre später, nach der Absage der am nördlichen Wiener Donauufer geplanten EXPO 1995, entstand als Überbauung der Donauplatte die Wiener Donau City, ein urbanes Zentrum und multifunktionaler, moderner Stadtteil mit architektonisch interessanten Wohn- und Bürogebäuden, Forschungsstätten, Freizeiteinrichtungen und Eventlocations, der auch die Wiener Skyline prägt. Interessant ist auch die Donau City Kirche, die auf Basis eines Architekten Wettbewerbs nach Plänen des Wiener Architekts Heinz Tesar errichtet wurde. Die im Juni 2004 eröffnete Kunst- und Eventlocation GIRONCOLI – KRISTALL, dem Strabag Haus angegliedert, zeigt als erste museale Dauerpräsentation in Wien neun Großskulpturen des Kärntner Künstlers und international bekannten Bildhauers Bruno Gironcoli. (geboren 1936 in Villach, gestorben 2010 in Wien).
http://www.strabag-kunstforum.at/gironcoli-kristall/information/

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Letzes Augebiet Europas

Die Lobau ist eines der schönsten Naherholungsgebiete von Wien und gehört zu den letzten intakten Augebieten Europas. Der Naturlehrpfad Lobau gibt einen guten Einblick in das sensible Ökosystem Auwald. Seit 2007 gibt es auch ein Besucherzentrum für den Wiener Teil des Nationalpark Donau-Auen, das Nationalparkhaus Wien-LobAU. Hier werden Ausstellung, Führungen, Themenwanderungen und Workshops angeboten. Das Wiener NationalparkBoot, das von Mai bis Oktober bei der Salztorbrücke am Donaukanal (nähe Schwedenplatz) startet, bietet allen Naturbegeisterten die einmalige Chance, die Lobau im Rahmen eines Halbtagesausfluges hautnah zu erleben.
http://www.wien.gv.at/umwelt/wald/erholung/nationalpark/

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Museum Aspern Essling 1809

Einer der letzten originalen Schüttkästen Wiens ist in Essling zu finden und steht nordwestlich des Schlosses am ehemaligen Hintausweg. Er ist ein mächtiger Bau mit Satteldach aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, mit Sonnenuhr als Wandmalerei. Der Schüttkasten wurde in der Schlacht von Aspern von französischen Truppen besetzt und war heftig umkämpft. 1991 wurde er restauriert. Heute wird er vom Sondermuseum Aspern Essling 1809 als Außenstelle geführt, um die Schlacht von Aspern darzustellen.
http://www.aspern-essling-1809.eu/

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50 Jahre WIG 64

Bis 1960 wurden das Gebiet des heutigen Donauparks, nur 4 Kilometer vom Stephandom entfernt, als Mülldeponie genützt. 1964 wurde auf der oberflächlich sanierten Mülldeponie die Wiener Internationale Gartenschau "WIG 64" abgehalten. Heute ist der Donaupark ein 60ha großes Erholungsgebiet mit einer Vielzahl an Spiel- und Sporteinrichtungen, die den BesucherInnen zur Verfügung stehen. Von den Gestaltungselementen der WIG 64 gibt es bspw. noch die Liliputbahn, den Irissee oder das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Seerestaurant, seit 2012 Korea-Kulturhaus. Und natürlich darf man das Wiener Wahrzeichen, den Donauturm nicht vergessen, der mit Kaffeehaus, Restaurant oder Aussichtsterrasse einlädt. 2014 wird 50 Jahre "WIG 64" gefeiert, und auch das Wien Museum hat hierzu eine Ausstellung gestaltet.
http://www.wienmuseum.at/de/ansicht/ausstellung/wig-64-die-gruene-nachkriegsmoderne.html

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In den Blumengärten Hirschstetten in der Quadenstraße 15, einer Dependance des Wiener Stadtgartenamtes, findet man in verschiedenen Themengärten, bei Führungen oder im Palmenhaus eine Vielzahl tropischer Pflanzen und interessanter Tiere. Es gibt auch länder- und kulturbezogene Gärten sowie zoologische Einrichtungen wie Habichtskauz- oder Schildkrötengehege. Ein Besuch lohnt sich für Groß & Klein!
https://www.wien.gv.at/umwelt/parks/blumengaerten-hirschstetten/

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Renaissance-Schloss & Schuhmanufaktur

Im 12. Jahrhundert errichtet ein gewisser Graf Sicco (bzw. Sizzo) an diesem als „ Prunne“ bekannten Ort im Nordosten Wiens ein mittelalterliches Rittergut. Der heutige Name Süßenbrunn könnte sowohl auf die Qualität des (Süß)Wassers des Brunnens als auch auf den Gründer zurückgehen. Das Gut Süßenbrunn, bestehend aus Renaissanceschloss, Wirtschaftsgebäuden und Parklandschaft, ist eine denkmalgeschützte Anlage. In die ehemaligen Stallungen des Gutshofes ist vor einigen Jahren die Schuhproduktion der Ludwig Reiter Schuhmanufaktur eingezogen. Die 1885 in Wien gegründete Ludwig Reiter Schuhmanufaktur wird heute in vierter Generation als Familienbetrieb geführt.
www.ludwig-reiter.com

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Hörbuch

Die Donaustadt – Geschichte und Geschichten über acht Dörfer und die Lobau

Die Donaustadt ist nicht nur der jüngste, sondern auch der mit Abstand größte Bezirk Wiens. Man könnte eine zehnteilige CD-Edition herausgeben und hätte immer noch nicht alles erzählt. Die vorliegende CD gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Donaustadt, die sich aus acht, einst rivalisierenden Bauerngemeinden entwickelt hat.

Authentische Erzählungen, wie beispielsweise über die Zwischenkriegszeit und die Nachkriegsjahre, aber auch vergnügliche Erzählungen und Anekdoten garantieren Information und Unterhaltung gleichermaßen. Die vielseitige Musik – von Willy Forst über Franz Schubert bis zu Vinzenc Wizlsperger – spannt den Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Text und Musik ergeben ein buntes Bild, ein lebendiges Panorama von der Donaustadt, die mit dem Naturparadies Lobau auf der einen Seite und der modernen Donaucity auf der anderen Seite Gegensätze zu bieten hat, wie kein anderer Wiener Gemeindebezirk.

Barbara Wolflingseder
Redakteurin des Hörbuchs Donaustadt


Mit Interviews von

Walter Bastel, Liselotte Hansen-Schmidt, Helmut Just, Anton Klein, Edith Müllbauer, Karl Novak, Gerda Perneger, Helene Schuller


Tracklist

1. Die Donaustadt
2. Kaisermühlen
3. Eßling
4. Süßenbrunn
5. Aspern
6. Kagran
7. Stadlau
8. Hirschstetten
9. Breitenlee
10. Die Lobau

Gesamtspielzeit: 72:59


Musikbeiträge von:

Tomaso Albinoni, Walter Bastel, Ernie Bieler & Rudi Hofstetter, Heinz Ditsch & Kurt Fransche, Willy Forst, Georg Friedrich Händel, Herzton Schrammeln, Franz Mika, Franz Schubert, Johann Strauß, Josef Strauß, Vincenz Wizlsperger 


Für ganz besonders an der Donaustadt Interessierte empfiehlt sich ein weiteres Hörbuch von Barbara Wolflingseder, mit dem Titel "Erinnerungen_Die Donaustadt in der Nachkriegszeit":

Auf dieser CD erzählen BezirksbewohnerInnen der Donaustadt, die in den Nachkriegsjahren ihre Kindheit, Jugend oder ihre mittleren Jahre durchlebt haben, wie sie den Kampf ums Überleben in dieser schwierigen Zeit gemeistert haben. Die Donaustadt, die in der NS-Zeit Großenzersdorf geheißen hat und erst am 2. Juli 1954 neu gegründet wurde und ihren heutigen Namen erhielt, ist von 1945 bis 1955 von der russischen Besatzung verwaltet worden. Wie sich das Leben in der Russenzone abspielte, aber auch ganz alltägliche Dinge wie Essen, Wohnen oder Freizeitbeschäftigung sind Themen, die neben historischen Fakten erzählt werden.

Dieses Hörbuch ist beim Aktionsradius Wien erhältlich (ISBN 978-3-903573-24-6, Preis: 20,- Euro)

Flanerien konkret

Derzeit gibt es keine aktuellen Termine für Stadtführungen im 22. Bezirk. Infos zu aktuellen StadFLANERIEN des Aktionsradius Wien unter office@aktionsradius.at.